Der Tag trägt einen grauen Mantel.
Gedankenverloren geht er still im Nebel spazieren,
lugt nicht durchs Fenster,
sieht nicht das leise Nicken der Sonnenblumen.
Einen Fuß langsam vor den anderen setzend
geht er vor meinem Fenster leise auf und ab.
Kategorie: Kistchen
Schuld
Wir schleudern sie weg. Doch ihre Bahn verläuft elliptisch..
Wenn sie am fernsten scheint, wendet sie um, nimmt Kurs auf uns. trifft uns und zieht weiter.
Wir bleiben mit Tränen und der Einsicht zurück, dass sie stets zurückkehrt wenn sie am fernsten scheint.
Traumgestalten
Vielleicht schläft Gott. Und wir sind sein Traum.
Gold
Wir lauschen dem Brummgesang eines kleinen Flugzeugs nach.
Die Sonne ist gewandert und findet uns jetzt hier, hinter dem alten Schuppen,
wo wir den Pferden beim Grasen zusehen.
Bald wird sie über den waldigen Hang ziehen, ihr Gold wie Honig
über die Weide gießen und hinter den Tannen versinken.
Wir einigen uns schweigend: Es wird Herbst.
Frieden
Mein Wasserkocher tuschelt leis aus der Küche zu mir ins Arbeitszimmer. Hier summt sanft der Rechner, und die Nachmittagssonne wirft ihre Streifen auf meine Tastatur.
Los
Auf nichts mehr warten.
Losgehen.
Tagesgleichung
Heiter und beiläufig sagte heute jemand:
“Liebe ist Einverständnis.”
Im Straßencafé
Urlaub spielen.
Sich auf dem Marktplatz in einen Rattanstuhl setzen
und der Welt seinen dümmlichsten Blick schenken:
Will nix
Weiß nix
Muss nix
Dualität
Zwei große Sphinxe ziehen meinen Wagen.
Die eine heißt Ordnung, die andere Wildnis.
Wenn sie sich einig sind, kommen wir voran.
Existenz
Was es auch ist, es ist nicht im Kopf.